„In welcher Verfassung sich Innsbruck präsentieren wird, ist ein vollkommenes Rätsel“, sagt er. Zwar sei in der ersten Spielzeit nach Corona sowieso jedes Team wenig berechenbar, aber „Innsbruck ist ganz und gar eine Wundertüte“. Die bisherigen Resultate – Niederlage in Regensburg, Heimsiege gegen Ulm und Stusta München – seien wenig aussagekräftig. Allenfalls könne daraus eine leichte Auswärtsschwäche abgeleitet werden und – in Hoffnung auf den Strapazen der weiten Anreise ins Nürnberger Land geschuldet – etwas indisponiertere Tiroler.
Um 15.15 Uhr tritt dann die zweite, bisher ebenfalls nicht besonders vom Glück verfolgte Mannschaft der SG gegen die TG Würzburg an. Die Mainfranken sind ein durchaus wohlbekanntes Team. Sportlich hatten die Würzburger in der Saison vor Corona wohl den Klassenerhalt in der Regionalliga geschafft, sich dann aber freiwillig zur Konsolidierung und zum Neuaufbau ihres Teams – und mit dem Ziel des sofortigen Wiederaufstiegs – für den Gang in die Verbandsliga entschieden.
Die SG Bamberg/Bayreuth/ Hersbruck/Lauf sucht vor allem bei der „Ersten“ nach einem Mittel gegen das Abstiegsgespenst – möglicherweise verleihen ihnen ja die Fans bei der Premiere in der Cittaslow dafür die sprichwörtlichen Flügel. Schließlich haben sie am Wochenende schon ihr zweites Heimspiel gegen die direkte Konkurrenz um den Abstieg verloren. Nachdem die Niederlage gegen Regensburg vor 14 Tagen mit etwas Glück nicht so hoch ausgefallen ist, vielleicht sogar zu vermeiden gewesen wäre, so war die 10:26-Niederlage gegen den TV Kempten „pures (Verletzungs)-Pech“, sagt Michl.
Mit einer 10:5-Pausenführung und deutlichen Vorteilen hatte der Coach gedacht, sein Team habe „das Spiel absolut unter Kontrolle“. Kempten griff nur zentral mit den schweren Jungs mittels Kurzpassspiel an. Wenn seine Jungs dies weiterhin so gut unterbunden und seine schnelle Außen ins Spiel gebracht hätten, wären zwangsläufig noch mehr Punkte drin gewesen.
Doch es kam anders: Erst wurden Nico Schramm und Philip Zuber, die jugendlichen Flügelsprinter, von der Allgäuer Verteidigung kurz vor dem Malfeld gestoppt, dann nahm der Schiedsrichter Mitte der zweiten Halbzeit zwei Zentrumsspieler der SG kurz nacheinander nach Kollisionen mit Kopfbeteiligung zu deren Schutz aus dem Spiel. Die so entstandene Lücke konnte die SG nur behelfsmäßig schließen, drei Durchbrüche der Gäste waren die Folge.
Jetzt hoffen die Rugbymänner auf ein stimmgewaltiges Publikum in Hersbruck, um das Abstiegsgespenst verscheuchen zu können. Neben spannendem Rugby erwartet die Zuschauer auch Bratwurst, Limo und Bier– sowie ein Flyer mit den wichtigsten Regeln des als Mutter des Fußballs wie des American Footballs geltenden Sports.